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Unsere Ver­mittlungs­kriterien

Wir haben uns für die Gründung einer Notstation entschieden, um Kaninchen und Meerschweinchen aus ungeeigneten Lebensbedingungen zu befreien und sie dann in verantwortungsvolle Hände zu vermitteln.

Um dir nahe zu bringen, was das für dich als potenzieller Besitzer bedeutet, findest du hier einige Bedingungen, die wir voraussetzen, ehe wir unsere Tiere vermitteln. Eine der wichtigsten Informationsquellen, die wir dir gerne ans Herz legen möchten, sind folgende: www.kaninchenwiese.de und www.meerschweinchenwiese.de. Hier findest du neben Haltungsbedingungen, Fütterung und Kräuterlisten auch wichtige Informationen zu diversen Krankheiten.

Zusätzlich kannst du dir gerne unsere Flyer herunterladen und nach belieben auch ausdrucken und verbreiten:

Kaninchen: Haltung, Ernährung und Verhalten, 5 MB
Meerschweinchen: Haltung, Ernährung und Verhalten, 5 MB
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Die artnahe Haltung

Kein Käfig, Gehege oder Raum ist vergleichbar mit dem Lebensraum in der Natur. Viele Kaninchen und Meerschweinchen, aber auch andere Heimtiere, können jedoch nicht lange in Freiheit überleben. Daher liegt es beim Menschen, den Tieren ein angenehmes, der Art entsprechendes Leben zu ermöglichen.

Aus diesem Grund legen wir besonderen Wert auf das Gehege. Kaninchen geben wir ausschließlich in abwechslungsreiche Lebensräume, wo pro Tier mit mindestens drei Quadratmetern gerechnet wird. Bei Meerschweinchen minimum 1,5 Quadratmeter, lieber aber mehr. Des Weiteren bevorzugen wir die ganzjährige Außenhaltung, da die Umwelteinflüsse Abwechslung im Alltag bieten. Ein großzügiges Innengehege oder ein eigenes Tierzimmer ist aber auch möglich. Wichtig ist, dass das Gehege von allen Seiten mit Volierendraht (nicht Kaninchendraht) gegen Fressfeinde geschützt ist.

Bei Kaninchen und Meerschweinchen handelt es sich um sehr sozial lebende Tiere, weshalb wir sie nur zu Artgenossen vermitteln. Meerschweinchen können ebenfalls problemlos ganzjährig draußen leben, unter der Voraussetzung, dass sie immer mindestens zu viert zusammenleben und eine geeignete Schutzhütte zur Verfügung haben.

Bei der Einrichtung kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen: Spannende Verstecke, Höhlen, Tunnel, Holzhäuschen und Buddelkisten sind dabei sehr willkommen. Eine freie Fläche ist neben liebevollen Einrichtungsgegenständen aber genauso wichtig, damit die Tiere auch mal richtig Gas geben können.

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Blättriges für Pflanzen­fresser

Neben dem abwechlungsreichen Lebensraum spielt die Ernährung im Leben der kleinen Nager eine sehr wichtige Rolle. Mit der Verdauung ist nicht zu spaßen, denn der Magen ist sehr empfindlich. Einer der häufigsten Fehler in der Haltung ist eine falsche Ernährung, die nicht selten zu diversen Krankheiten oder letztendlich zum Tod führen kann.

Bevor du dir ein Kleintier anschaffst, verinnerliche bitte, dass du von Frühling bis Herbst mindestens zweimal in der Woche frische Wiese und Zweige besorgen solltest. Je nach Anzahl der Tiere ist die Wiese schnell verputzt. Da kommen oft auch mehr als zwei Tage die Woche zusammen, an denen du los ziehen solltest. Wichtig dabei ist, dass du dich über die verschiedenen Kräuter und Gräser, Äste und Blumen informierst, bevor du etwas davon pflückst.

Vergiss getrost das handelsübliche Trockenfutter, auch Pellets genannt, aus dem Zoofachhandel. Langsam verstehen auch manche Hersteller, dass dieses "Futter" völlig ungeeignet ist und greifen zu einer natürlicheren Zusammensetzung. Trotzdem steht in den Regalen noch immer 98% ungeeignetes Trockenfutter, welches du an dem Getreide, Zucker und bunten Pellets erkennen kannst. Folgen sind häufig Zahnprobleme, da das harte Futter unnatürliche Kaubewegungen hervorruft und natürlich Verdauungsprobleme.

Im Winter greifst du am besten zu vielfältigen Salatmischungen, frischen Kräutern aus dem Supermarkt, Kohlgewächsen und Grünzeug, wie Möhrengrün. Das kostet dich in der Woche gut und gerne 20 bis 50 Euro, je nachdem, wie viele Tiere du versorgsz.

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Wer trägt die Verant­wortung?

Häufig betteln Kinder, dass sie gerne ein Haustier haben möchten. Allerdings verlieren Kinder manchmal auch schnell das Interesse am Tier, da besonders Kaninchen und Meerschweinchen reine Beobachtungstiere und daher nicht zum Kuscheln geeignet sind. Aus diesem Grund gehen unsere Schützlinge auch nur in Familien mit Kindern, wo ihr als Eltern nicht nur die Verantwortung für die Tiere tragt, sondern sich auch wirklich selber so ein Tier wünscht. Zudem möchten wir vorher erfahren, wie eure Kinder mit den Tieren umgehen.

Weiterhin sollte jedem klar sein, dass Tiere kein Geschenk darstellen sollten. Entscheidet sich eine Familie für ein Haustier, ist es wichtig, sich vorher über die Haltungsbedingungen und Ansprüche des jeweiligen Tieres zu informieren und sich dann gemeinsam als Familie ein Tier ansehen und zu adoptieren. Der Prozess, dass alle Beteiligten, also auch eure Kinder, mit in den Kauf einbezogen werden, führt häufig zu einer engeren Bindung zu dem Tier.

Auch wenn Kinder den Umgang und die Versorgung der Tiere erlernen sollen, ist es wichtig, dass sich hauptsächlich die Eltern darum kümmern, dass dies auch artgerecht und ohne das Tier zum Streicheln oder Hochheben zu zwingen, erfolgt.

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Regelmäßige Tierarzt­besuche

Wer glaubt, Kaninchen und Meerschweinchen seien robust und günstig im Unterhalt, sollte hier dringend weiterlesen: Aus der Erfahrung von über 15 Jahren heraus, können wir euch die wildesten Krankheitsgeschichten erzählen. Es gibt unfassbar viele Krankheiten, die jedes Tier selbst bei noch so guter Haltung erwischen können.

Doch auch wenn dein Kaninchen oder Meerschweinchen gesund bleibt, müssen beide Tierarten zum regelmäßigen Check-Up: Krallen schneiden, Abtasten, ins Mäulchen und in die Öhrchen schauen, sollte das Minimum sein. Kaninchen müssen außerdem alle halbe Jahre (oder einmal im Jahr, je nach Impfstoff) gegen Myxomatose, RHD I und RHD II geimpft werden. Das ist absolute Pflicht und darf nicht vernachlässigt werden. Auch hier schwirren wilde Mythen umher, dass Kaninchen vor den Seuchen geschützt seien, wenn sie nicht mit Wiese oder Wildkaninchen in Kontakt kommen. Wir nennen es mal so, wie es ist: Völliger Quatsch! Kaninchen brauchen zum einen unbedingt Wiese als Nahrungsquelle. Zum anderen kann das Virus genauso gut über Gemüse aus dem Supermarkt, über das Heu oder gar über deine Schuhe zu deinen Tieren gelangen.

Egal ob du dein Tier von einem Züchter, aus dem Tierheim, aus dem Zoohandel, aus einer Notstation oder aus privatem Haushalt anschaffst - du musst immer mit hohen Tierarztkosten rechnen.

Zusammenfassung unserer Voraussetzungen

  • Nur mit Artgenossen

    Meerschweinchen und Kaninchen sind Gruppentiere und dürfen nicht alleine gehalten werden. Es gibt kein Tier, das man nicht vergesellschaften kann. Aggressionen haben häufig einen Grund. Sprecht uns gerne an.

  • Großes Gehege

    Ein großes Gehege bedeutet: Ab zwei Kaninchen 6m², ab zwei Meerschweinchen mindestens 2 bis 3m². Es sollte ausschließlich Volierendraht zur Rundumsicherung genutzt und ein winterfester Rückzugsort geschaffen werden.

  • Artgerechtes Futter

    Es sollte ausschließlich frisch gesammelte Wiesenkräuter und Zweige mit Blättern über Frühling/Sommer/Herbst sowie Kohl und blättrige Salate über die Wintermonate gefüttert werden.

  • Regelmäßig zum Tierarzt

    Kaninchen müssen zwingend gegen Myxomathose und RHD I & II geimpft werden.Wir empfehlen außerdem regelmäßige Check-Ups zwecks Krallen schneiden, Zähne kontrollieren und Abtasten.

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Ver­mittlungs­bedin­gungen

Möchtest du einem unserer Schützlinge ein neues Zuhause schenken, solltest du unsere Kriterien für ein artgerechtes Zuhause erfüllen.

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Ablauf der Vermittlung

Interessierst du dich dafür, wie so eine Vermittlung bei uns aussehen kann, haben wir hier das Wichtigste zusammengefasst.

Ablauf ansehen
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Aufnahme eines Tieres

Je nach Absprache kannst du dein Meeschweinchen oder Kaninchen in unsere Obhut geben oder wir unterstützen dich bei der Vermittlung.

Abgabe
Vermittlung Hilfe
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Nützliches Wissen

Kaninchen und Meerschweinchen haben hohe Ansprüche an ihre Umgebung und Ernährung. Hier geben wir dir Tipps zur artgerechten Haltung.

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Notstation mit Herz

Wir - das sind Katja und Melissa - teilen unser ganzes Leben mit unseren Tieren und legen besonderen Wert auf die artgerechte Haltung. Hier erfährst du mehr über uns und unsere Arbeit.

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